859 DGMK-Projekt Kraftstoffe
Entwicklung eines No-Harm Anwendungstests für Additive – Untersuchungen mit dem Diesel Deposit Formation Test sowie dem ENIAK-Prüfstandstest
Laufzeit: 1.10.2022-31.03.2025
Fördereinrichtung: BMWK/ AiF IGF /DGMK
Anlass und Ziel
Zur Überprüfung von Additiven und zur Vermeidung von unerwünschten Nebenwirkungen in Dieselkraftstoffen gibt es einen von der Mineralöl- und Additivindustrie abgestimmten Kriterienkatalog. Unter anderem enthält dieser Katalog einen motorischen Anwendungstest zur Injektorverkokung (XUD-9 CECF-23-01). Dieser von der CEC zertifizierte XUD9-Test basiert auf veralteter Technik und insbesondere die zunehmend schwierige Ersatzteilsituation erfordert zeitnah eine geeignete Alternative. Der hierfür vorgesehene CEC-Ersatztest (DW10b) wird von Seiten der Industrie allgemein als zu teuer und hinsichtlich der technischen/wissenschaftlichen Aussagekraft oft als nicht zufriedenstellend bewertet.
Ziel des Verbundvorhabens ist daher die Entwicklung eines geeigneten und kosteneffizienten No-Harm Anwendungstests für Additive.
Die neue Testmethode soll sowohl aktuelle als auch zukünftige Kraftstoff- und Additivtechnologien sowie Einspritzkonzepte abbilden. Darüber hinaus soll sie neben äußeren (EDID) auch für innere Injektorablagerungen (IDID) aussagekräftig sein, die immer mehr an Relevanz gewinnen.
Kurzbeschreibung
Gegenstand der Methodenentwicklung ist eine Kombination aus zwei sich ergänzenden Konzepten, dem „Diesel Deposit Formation Test“ (DDFT, LKV) als Labortest und einem anwendungsnahen Injektorverkokungstest („ENIAK“, OWI). Im Rahmen des Projektes sollen zunächst geeignete Randbedingungen, Kraftstoffreferenzen und Bewertungskriterien für die Additivtests entwickelt werden (Einstellen einer Basisperformance). Anschließend werden zahlreiche Kraftstoff-Additivkombinationen aus Antioxidantien, Kältefließverbesserern und Schmierfähigkeitsverbesserern vergleichend untersucht und bewertet. Die Ergebnisse der Methodenentwicklung werden ausführlich dokumentiert und interessierten Unternehmen zeitnah zur Verfügung gestellt.
Aktuell ist eine No-Harm Prüfung von Additiven sehr aufwendig und teuer. Daher bietet sich für KMU z. B. Additivformulierer, Analysendienstleister, Gerätehersteller hier Innovationspotential, neue Produkte schneller und kostengünstiger auf den Markt zu bringen bzw. neue Geschäftsfelder zu erschließen. Durch ein kostengünstiges Screening mittels Labortest lassen sich zukünftig teure Prüfstandstests vermeiden. Gleichzeitig werden Tests in Eigenregie möglich. Auftretende IDID können durch die moderne Analysentechnik eher erkannt und somit Garantiefälle im Feld und Regressansprüche durch Kunden verringert bzw. vermieden werden.
Link:
Forschungsstellen:
- Universität Rostock, Lehrstuhl für Kolbenmaschinen und Verbrennungsmotoren
Prof. Dr.-Ing. Bert Buchholz, Dr. Ulrike Schümann, Dr. Katharina Wulf
- OWI Science for Fuels gGmbH
An-Institut der RWTH Aachen - FS-Leitung: Dr. Wilfried Plum,
Sebastian Feldhoff